Am 20.05.2018 wurden in Berlin bei einer großangelegten Aktion unter dem Motto "Karneval der Besetzungen" insgesamt neun Häuser besetzt. Es handelt sich hierbei um die größte Besetzungsaktion seit Langem. Unter anderem sind Besetzer:innen in ein seit fünf Jahren leerstehendes Gebäude in Neukölln sowie in ein Ladengeschäft in Kreuzberg eingedrungen. Mit den Aktionen wollen die Besetzer:innen auf die katastrophale Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt aufmerksam machen. Der Protest richtete sich gegen spekulativen Leerstand, Verdrängung, Gentrifizierung und soziale Ausgrenzung. Auf Flugblättern und Transparenten forderten die Demonstrant:innen mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen sowie das Ende von Zwangsräumungen und Immobilien-Spekulationen.
Trotz intensiver Verhandlungen räumte am Abend die Polizei das besetzte Haus in der Bornsdorfer Straße 37b in Neukölln, nachdem die Eigentümerin, die landeseigene Stadt und Land Wohnungsbaugesellschaft, ein schriftliches Räumungsbegehren stellte. Dabei wurden 56 Personen im Gebäude angetroffen und festgenommen. Sie alle müssen mit Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs rechnen. Parallel zu der polizeilichen Aktion in Neukölln, wurde auch das Ladengeschäft in der Kreuzberger Reichenberger Straße 114 geräumt. Bei der Räumung in Kreuzberg wie auch in Neukölln soll es mehrere Verletzte gegeben haben.
Foto: AdoraPress/M. Golejewski